Die Geschichte der VTV Ludwigshafen-Mundenheim 1883 e.V.
Gründung und erste Gehversuche
Zur Zeit unserer Vereinsgründung war Mundenheim eine selbstständige Gemeinde mit ca. 2.500 Einwohnern (Ludwigshafen ca. 20.000). Durch das Aufblühen der chemischen Industrie zog es immer mehr Arbeitnehmer in die noch junge Stadt Ludwigshafen und die umliegenden Ortschaften. Mundenheim verlor mehr und mehr seinen bäuerlichen Charakter, soziale Strukturen veränderten sich, die Menschen suchten neue Bindungen.
In Mundenheim wies der Lehrer Phillip Seltsam, ein begeisterter und guter Turner, junge Männer in die Turnerei ein und schlug im Jahr 1883 die Gründung eines Vereins vor. Nach langen Debatten mit seinen Turnbrüdern wurde der 26. Juni 1883 als Gründungstag für den "TURNVEREIN MUNDENHEIM" festgesetzt. Erster Vorsitzender wurde der Bäckermeister Joseph Platz, der Mitgliedsbeitrag betrug 40 Pfennig im Monat.
Das Turnen war reine Männersache und Weltanschauung, es bedeutete sportlich-faires Verhalten in jeder Lebenslage. Es umfasste Ballspiele, Leicht- und Schwerathletik, Singen, Schwimmen, Wandern und natürlich in erster Linie das Geräteturnen. Ganz wichtig war auch das gesellige Beisammensein über den reinen Sportbetrieb hinaus.
Als Phillip Seltsam (gest. 1924), der eifrige Turnwart, aus beruflichen Gründen bereits 1885 den Verein verließ, war die junge Turnriege sich selbst überlassen. Es wurde nur noch das gesellige Beisammensein gepflegt, das durch "Wettrauchen" einen sportlichen Anstrich erhielt.
Der Verein stand kurz vor der Auflösung, als Dietrich Mehler 1888 die Turnriege aktivierte und mit viel Idealismus den Verein wieder in Schwung brachte. Die Altriper Straße diente als Laufbahn, geturnt wurde im Hof des Anwesens der Lina Sommer.
Die Mitgliederzahl stieg an und man entschloss sich zur ersten Fahnenweihe am 15. September 1889. Dreißig Brudervereine wurden eingeladen, mit Festumzug, Fahnenjungfrau und Fahnenjunker feierte der verein ein großes, rauschendes Fest. Es sollten noch viele folgen.
Durch den Kontakt mit anderen Vereinen erwachte in den Turnern der sportliche Ehrgeiz und man suchte den Vergleich. So fanden in den 90er Jahren viele Preisturnen statt. 1892 wurde die 1. Männerriege gegründet und 1895 eine Musterriege, die den Verein erfolgreich bei Gau- und Kreisturnfesten vertrat (der Kreis umfasste damals die Länder Baden, Pfalz und Elsaß-Lothringen). Die Mundenheimer Turner wurden immer bekannter, die Mitgliederzahl stieg weiter an. Die ersten Gehversuche waren erfolgreich überstanden.
Stetig aufwärts
Bei der Generalversammlung 1895 vollzog sich in der Vereinsleitung ein Wechsel. Der bisherige Vorsitzende Heinrich Mink kandidierte nicht mehr, Nachfolger wurde Max Hick I. In den 16 Jahren seiner Amtszeit traf er für den Verein zukunftsweisende Entscheidungen. So wurde das "Zöglingsturnen" forciert, da man erkannt hatte, wie wichtig es ist, sich ständig um den turnerischen Nachwuchs zu kümmern. Am 1. Februar 1901 wurde der Verein gerichtlich eingetragen und somit rechtsfähig. Im Oktober 1901 bildetet der TURNVEREIN erstmals eine Damenriege ! Im gleichen Monat wurde der Plan gefasst, einen Fonds zu gründen, um Sportgelände erwerben und eine Turnhalle bauen zu können.
Die Turnfeste auf Gau-, Landes- und Kreisebene, die in dieser Zeit besucht wurden und die dabei errungenen Siege, kann man gar nicht alle aufzählen. Herausragende Turner waren Jean Weiß, Veit Senk, Adam Wolf und Sebastian Kirchhart. Nachdem sich im Jahre 1903 der "MÄNNERTURNVEREIN" angeschlossen hatte, konnte der TURNVEREIN stolze 322 Mitglieder vorweisen. Die offizielle Damenturnabteilung wurde 1906 gegründet; im gleichen Jahr schloss sich der TURNVEREIN dem Rhein-Limburg-Gau an. In dieser Zeit war der rege Mundenheimer Verein häufig Ausrichter von Gau- und Kreissportfesten, die unter Beteiligung der gesamten Mundenheimer Bevölkerung zu Volksveranstaltung mit Festumzug, Tanz und großem Eröffnungsball wurden. So auch 1908 beim 25jährigen Stiftungsfest, in dessen Rahmen das VIII. Gauturnfest ausgerichtet wurde. Es fand vor dem Mundenheimer Hofgut statt und wurde sportlich wie auch gesellschaftlich ein großer Erfolg für den Verein.
Vereinslokal war bis 1918 der "Storchen", bis 1921 die "Vier Jahreszeiten". Durch den Bau der Halle hatte der Verein endlich sein eigenes Vereinsheim. Der Turnbetrieb nahm einen Aufschwung, die Turner fingen an sich zu spezialisieren und teilten sich in Handballer, Faustballer, Turner und Leichtathleten.
1923 feierte der Verein sein 40jähriges Bestehen. Im September trat Anton Wieland als 1. Vorsitzender zurück und Martin Kirchhart übernahm dieses Amt. Am 7. August 1927 wurde das Bliesbad eröffnet. Aus diesem Anlass veranstaltete der TURNVEREIN und die TURNGESELLSCHAFT ein gemeinsames Schwimmfest. In diesem Jahr der Kontinuität glänzte der TURNVEREIN durch viele Siege. Sowohl im Handballsport als auch im Turnen, Schwimmen und in der Leichtathletik stellte er Gau-, Kreis- und Pfalzmeister, z. B.:
1930 | Gaumeister Handballjugend, Gauschwimmfest elf erste und zwei zweite Plätze. |
1931 | Gaumeister im Wasserball, Kreismeister im Kunstspringen durch Fritz Walter. |
1932 | Pfalzmeister im Kugelstoßen und Diskuswerfen, Deutscher Meister im Kugelstoßen (mit 12,73 m) durch Hermine Schröder. |
1938 | Europameister im Kugelstoßen durch Hermine Schröder. (Im gleichen Jahr stieß sie bei einem Länderkampf in Polen mit 14,60 m einen Weltrekord, der wegen eines Formfehlers nicht anerkannt wurde) |
Die erfolgreichsten Turner der 30er Jahre waren neben Hermine Schröder, Otto Bühler und August Kunz (Geräteturnen), Kurt Hossfeld und Otto Lenhart (Stein- und Kugelstoßen), Hans Weimann (Schwimmen) und Ludwig Lenhart (Stabhochsprung). Beim Deutschen Turnfest 1938 in Breslau wurde die Mannschaft des TURNVEREIN Turnfestsieger (mit Kurt Hossfeld, Otto Höpfner, Eugen Birkle, Helmut Kehry, Karl Impertro und Karl Weber).
Rückschläge
Infolge der politischen Verhältnisse in Deutschland ging der Turnbetrieb in beiden Mundenheimer Turnvereinen TV und TG immer weiter zurück und wurde 1939 ganz eingestellt. Ihre Turnhallen wurden beschlagnahmt und später als Kriegsgefangenenlager eingerichtet. 1945 wurden die Turnhallen und das Vereinsheim der TG durch Bomben total zerstört.
Die französische Besatzungsmacht löste alle Vereine auf und beschlagnahmte das Vereinsvermögen. Französische Soldaten benutzten die Halle des TURNVEREIN als Garage und Unterstellraum. Als die Halle endlich wieder freigegeben war, sah sie trostlos aus. Was nicht zerstört war, war geplündert. Das Mobiliar, beide Vereinsfahnen und alle schriftlichen Unterlagenwaren verschwunden; das Hallendach, der Fußboden und die Wände waren erneuerungsbedürftig.
Und wieder einmal hieß es in die Hände spucken und zupacken. Diesmal war es Willi Diether, der das Vereinsruder des TURNVEREIN in die Hände nahm. Am 28. Mai 1946 stellte er an die Militärregierung den Antrag auf Neugründung des Vereins. Nach Genehmigung fand am 10. August 1946 die Gründungsversammlung statt. Der Verein musste allerdings den Namen "Sportverein Mundenheim" führen. 1948 setzten die Mitglieder mit Unterstützung der Fa. Gebr. Giulini Turnplatz und Halle provisorisch instand. Der Sportbetrieb wurde wieder aufgenommen. Otto Höpfner leitete die Turnabteilung und Paul Sattler die Handballabteilung. Bereits am 11. Oktober 1948 konnte wieder ein Abturnen stattfinden. Am 10. Dezember 1949 erhielt der Verein wieder seinen ursprünglichen Namen. Im gleichen Jahr konnten die Handballer Hallenmeister im Kreis Ludwigshafen werden und 1950 Kreismeister im Großfeld. Großen Anteil an diesem Erfolg hatte Spielführer Otto Lehr. Zu dieser Zeit hatte der TURNVEREIN 261 Mitglieder.
Gemeinsam geht es besser
Bereits 1949 beschloss der Bruderverein TURNGESELLSCHAFT unter der Leitung von Sebastian Engelberger (Vorsitzender der TG von 1909 - 1945) und Emil Willersinn jr. die TG neu zu beleben. Am 1. April 1950 fand die Gründungsversammlung statt. Erster Vorsitzender wurde Emil Willersinn. Am 19. November 1950 wurde einer möglichen Vereinigung mit der TURNVEREIN zugestimmt (noch 1922 war dies abgelehnt worden).
Nach vielen Debatten und Besprechungen zwischen den Vertretern der beiden Vereine fand der Zusammenschluss am 29. August 1951 statt. Jean Böhmer wurde Erster Vorsitzender, Sebastian Engelberger und Anton Wieland Ehrenvorsitzende. Der Verein hieß fortan VEREINIGTE TURNVEREINE MUNDENHEIM (VTV).
Die Jahre nach der Fusion wurden zur Glanzzeit. Alle Abteilungen konnten einen beträchtlichen Mitgliederzuwachs verzeichnen. Einige der vielen herausragenden Erfolge, Ereignisse und Namen sollen hier erwähnt werden:
Handball
Den größten Erfolg konnten die Handballer der VTV Mundenheim im Jahre 1958 erringen - den Aufstieg in die Oberliga Pfalz auf dem Großfeld.
Auch im Jugendbereich wurde gute Arbeit geleistet. Die männl. E-Jugend bestätigte das 1975 mit dem Gewinn der Pfalzmeisterschaft im Hallenhandball durch Siege über den TV Hambach, den ASV Ludwigshafen und den TuS Neuhofen. Ein Jahr später holte die E-Jugend den Kreismeistertitel nach Mundenheim.
Die Erste Herrenmannschaft konnte im selben Jahr durch ein 20:18 über den Lokalrivalen TSV Iggelheim ebenfalls die Kreismeisterschaft gewinnen.
Turnen
Entwicklung bis Ende 1982
Bereits in den 50er Jahren wurde über den Bau eines neuen Vereinsheimes gesprochen, da die alte Halle im Krieg doch recht in Mitleidenschaft gezogen worden war, wodurch ständig kostspielige Reparaturen und Renovierungen notwendig wurden. Mittlerweile zählte der Verein über 1000 Mitglieder und hatte sich weit über Ludwigshafens Grenzen hinaus einen Namen gemacht.
Ende der 60er Jahre machte sich jedoch in verschiedenen Bereichen eine leichte Stagnation bemerkbar.
Die Handballabteilung konnte zwar immer noch Siege verbuchen, die 1. Mannschaft war jedoch mittlerweile abgestiegen. Das Spiel hatte sich inzwischen fast völlig in die Halle und aufs Kleinfeld verlagert. Großfeldhandball wurde immer seltener gespielt.
Zu dieser Zeit nahmen sich Manfred Senk, Günter Vogelmann, Gerhard Domanski und Arthur Schneider noch rechtzeitig der Jugendarbeit an. Es wurden C-, D- und E-Jugendmannschaften aufgebaut und gemeldet. Viele der einst "Kleinen" spielten später aktiv in unserer 1. und 2. Mannschaft oder trainierten nun selbst Jugendmannschaften.
Bei den Leichtathleten lief es leider nicht so gut. Man erreichte zwar 1968 - 1972 noch beachtliche Erfolge durch Monika Unkel, Monika Klamm, Martha Vogelmann, Bernhard Baust, Ralph Schütz, Anette Sturm und Eva-Maria Müller, doch nach dem Ausscheiden von Hans Croissant, dessen besonderes Anliegen stets die Jugendarbeit gewesen war, wurde diese vernachlässigt. Nach dem Zusammenschluss mit anderen Vereinen zu einer Leistungsgemeinschaft (LAZ Rala-Ludwigshafen, später L.A.V.) begann es, in der einstmals so guten Gruppe zu bröckeln. Die Sportler begannen bei anderen Vereinen zu trainieren oder beendeten ihre aktive Laufbahn und 1974 kam es soweit, dass der leichtathletische Trainingsbetrieb ganz eingestellt wurde.
Die Turnabteilung konnte sich aufgrund der guten Jugendarbeit, die im wesentlichen dem langjährigen Oberturnwart Johann Berger und den Turnwarten Bruno Mühlberger, Heinz Merkel und Christel Merkel zu verdanken war, auf ein ganzes Heer von jungen tatkräftigen Übungsleitern und Helfern stützen. Als Johann Berger 1970 verstarb, übernahm Heinz Merkel die Abteilungsleitung. Er verstand es ausgezeichnet die jungen Leute zu motivieren. Nur so war es möglich den riesigen Turnbetrieb aufrecht zu erhalten. Rund 500 Kinder und Jugendliche kamen in die zahlreichen Turnstunden. Die Frauenturnwartin Gretel Hoerger sorgte mit ihrem unermüdlichen Einsatz dafür, dass die VTV mit rund 200 Frauen die die größte Frauenabteilung im ganzen Rhein-Limburg-Gau hatte. Ständig besuchten die Übungsleiter, Vorturner und Helfer Fortbildungslehrgänge und es fand kein Wettkampf ohne VTV-Turner statt. Wo die Breitenarbeit gepflegt wird, bleibt natürlich die Leistung nicht aus und die Turnabteilung konnte mit ihren männlichen und weiblichen Kunstturnriegen 1968 - 1974 große Erfolge erzielen. Klaus Müller und Uli Görlach waren zwei große Talente, die in der Pfalz- und Südwestauswahl standen. Klaus Müller ist wohl der bekannteste Turner des Vereins. Er trainierte im Leistungszentrum in Oppau, startete mit der Oppauer Riege bei Bundesliga-Wettkämpfen und gehörte dem C-Kader der Nationalmannschaft an. 1976 wurde er in den Sonderkader, der vom DTB als Olympia-Vorbereitungskader gebildet wurde, berufen. Zu Beginn der 80er Jahre trainierte Klaus Müller unsere Herrenmannschaft, die unter seiner Leitung und mit seiner Mitwirkung 1982 Verbandsmeister wurde, jedoch aus terminlichen Gründen auf den Aufstieg in die Landesliga verzichtete.
Die Turnabteilung Gartenstadt schloss sich in den 70er Jahren auch mehr den "Mundenheimern" an und von der Gründung eines Gartenstädter Vereines, von dem in den 60er Jahren häufig gesprochen worden war, konnte bald keine Rede mehr sein. Durch gemeinsame Aktivitäten, wie Sommerfreizeiten (ab 1975), Tischtennisturniere und Arbeitseinsätze auf dem Sportgelände, kamen sich die beiden großen Abteilungen näher.
Die Vereinsleitung befasste sich Anfang der 70er Jahre immer mehr mit dem Neubau eines Vereinsheimes. Die alte Halle und das große Sportgelände verschluckten Unsummen an Unterhaltskosten und erforderten ständig Instandsetzungsarbeiten. Die Halle wurde immer baufälliger, die Benutzung war fast nicht mehr zu verantworten. Ein Bauausschuss wurde gebildet, die Pläne nahmen langsam konkrete Formen an. Das Sportgelände sollte an die Stadt Ludwigshafen verkauft werden, die den Bau einer Turnhalle plante und ein geeignetes Grundstück suchte. Auf einem Restgrundstück wollte der Verein ein neues Vereinsheim bauen. Der Sportbetrieb sollte dann in der städtischen Turnhalle und auf dem städtischen Gelände stattfinden. .....
Von 1983 bis zum Jahrtausendwechsel
Handball
Im Jubiläumsjahr 1982 nahmen zwei aktive Herrenmannschaften, zwei aktive Damenmannschaften, vier männliche und zwei weibliche Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil. Die Erste Herrenmannschaft stieg als Meister der A-Klasse auf, die Damen mussten leider als Achter der Oberliga die höchste pfälzische Spielklasse verlassen.
Doch schon im nächsten Jahr stiegen die Damen wieder auf und auch die Herren setzten ihren Durchmarsch mit dem Aufstieg in die Verbandsliga fort. Die männl. B-Jugend folgte den Beispielen der Erwachsenen und errang die Kreismeisterschaft.
Die Runde 1984/85 brachte weitere Erfolge. Die zweite Männermannschaft stieg als Erster in die B-Klasse auf, und die männl. C-Jugend gewann die Kreismeisterschaft.
Ein Jahr darauf stiegen die Damen aus der Oberliga ab um zum zweiten Mal den direkten Wiederaufstieg ein Jahr später zu erreichen. Der Zweiten Mannschaft der Herren genügte ein zweiter Platz in der B-Klasse zum Aufstieg.
1987 siegte die Erste Herrenmannschaft gegen den Lokalrivalen TSG Friesenheim mit 25:21 im Endspiel des Kreispokals.
In der darauffolgenden Runde gelang der A-Jugend die Vize-Pfalzmeisterschaft.
Mit der Saison 1988/89 war ein trauriger Tiefpunkt erreicht. Nur noch vier Mannschaften der VTV nahmen an der Hallenrunde teil – Herren, Damen, weibl.- und männl. A-Jugend.
In diesem Jahr stiegen die Männer aus der Verbandsliga ab, um es den Damen ein Jahr später nachzumachen – direkter Wiederaufstieg.
Die Erste Herrenmannschaft sorgte auch weiterhin für Furore – Meister und Aufstieg in die höchste pfälzische Spielklasse die Oberliga 1991. Diese Klasse ist bis heute (2001) 10 Jahre unterunterbrochen gehalten worden !!! Eine Leistung, die in der gesamten Pfalz nur eine ganz wenige Vereine vorweisen können.
Allerdings gab es immer noch Probleme im Nachwuchsbereich, weiterhin gab es nur zwei Jugendmannschaften.
Die Frauenmannschaften wurde, wegen Spielerinnenmangel, nach einem guten 8. Platz in der Verbandsliga 1993 abgemeldet.
1996 wurde ein gutes Jahr für den Mundenheimer Handball. Die Herren erzielten mit dem
vierten Platz ihre beste Platzierung seit Oberligazugehörigkeit, die 1993 neu gegründete „Zweite“ stieg in die A-Klasse auf und auch die Zahl der Jugendmannschaften wuchs kontinuierlich.
Diese verstärkte Jugendarbeit zeigt sich auch in dem 1996 erstmals ausgetragenen Jugend-Feldhandball-Turnier auf dem VTV-Sportgelände – das heute seinen festen Platz im Terminkalender hat.
Dieser Aufwärtstrend sollte durch die Gründung des Handballförderkreises als eigenständiger Verein aufrecht erhalten und verstärkt werden. Heute (2001) hat der Förderkreis 75 Mitglieder, die den kompletten Handballsport in der VTV von der Minimannschaft bis zu den Herren unterstützen.
Die Zweite Herrenmannschaft stieg 1997 zum zweiten Mal in Folge auf und spielt seit dem in der Bezirksliga, einer Klasse in der sich nicht wenige Erste Herrenmannschaft vieler Vereine tummeln.
Das Ende der Runde 1997/98 brachte bis dahin unerreichte Erfolge für den Mundenheimer Handball. Zwei der insgesamt fünf Jugendmannschaften siegten in ihren Klassen – Minis und männl. C-Jugend. Die Erste Herrenmannschaft spielte eine überragende Oberligarunde und scheiterte denkbar knapp als Vizemeister mit einem Punkt Rückstand auf den HSC Frankenthal. Im Pfalzpokal verlor man zwar die Endspiele gegen den klassehöheren TuS Landstuhl, war aber für die erste Runde des deutschlandweiten DHB-Pokals qualifiziert. Mit dem international besetzen SG Solingen wurde ein attraktives Los gezogen. International bekannte Nationalspieler gaben in Reihen der Solinger ihre Visitenkarte im Schulzentrum Mundenheim ab. Trotz der 20:30 Niederlage zogen sich die VTV-Jungs gut aus der Affäre.
1999 schlossen alle sechs Jugendmannschaften aus Mundenheim die Runde mit vorderen Plätzen ab. Die Zweite Herrenmannschaft verpasste als Zweiter ihrer Liga nur knapp den Aufstieg in den Relegationsspielen.
Der Sommer 1999 bildete einen weiteren Höhepunkt für die VTV-Handballer: Teilnahme an der ersten Deutschen Meisterschaft im Beachhandball. Diese noch junge Sportart entwickelte sich in der zweiten Hälfte der 90er Jahre aus dem Beachvolleyball und dem Feldhandball (weitere Informationen www.beachhandball.de)
Durch den Turniersieg bei dem sogenannten „Masters-Turnier“ im Saarland (Bostalsee) erreichte man die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft in Cuxhaven. Mit dem Bus und einer großen Anzahl von Anhängern und der Presse ging es zu einem Drei-Tages-Trip an die Nordsee. Die Mannschaft erreichte einen guten 10. Platz.
Die neu (wieder-) gegründete Damenmannschaft beendete als Meister und Aufsteiger in der A-Klasse die Saison 1999/2000. Die Erste Herrenmannschaft verpasste als Zweiter hinter der Halbprofimannschaft der SG Waldfischbach denkbar knapp den Pfalztitel und die Chance zum Aufstieg. In einem packenden Spiel unterlag man dem späteren Meister zuhause vor der Rekordkulisse von 600 Zuschauern unglücklich mit 30:31.
Kurz vor Abschluss der Saison 2000/2001 liegt die Damenmannschaft auf einem hervorragenden zweiten Platz, der zu Relegationsspielen um den Aufstieg in die Verbandsliga berechtigt. Acht Jugendmannschaften bilden die Basis der Mundenheimer Handballerfolge.
Die zweite Herrenmannschaft spielt wiederum in der absoluten Spitzengruppe der Bezirksliga und die Erste tummelt sich im Spitzenquartett der Oberliga Pfalz.
Gute Aussichten für die kommenden Jahre......
Tischtennis
Im Jahre 1981 wurde die Tischtennisabteilung durch Hans Westphal der auch die Abteilungsleitung übernahm neu gegründet. Nach seinem Tod übernahm 1985 Gerd Ulrich die Abteilungsleitung. Bis zu dieser Zeit spielten eine Herren -und eine Jugendmannschaft ohne größeren Erfolg in den Meisterschaftsrunden mit. 1991 blieben nur noch ein paar Hobbyspieler-und spielerinnen sowie einige Jugendliche übrig. Der Umbruch kam Ende 1991 als sich zu den Hobbyspieler einige starke Spieler die von anderen Vereinen kamen gesellten. 1992 beschloss man unter der Abteilungsleitung von Dieter Klatt und dem Jugendleiter und Trainer Erich Kapp eine Herren- und Jugendmannschaft zur Meisterschaftsrunde 1992/93 zu melden. Die Herrenmannschaft schaffte sofort den Aufstieg in die nächst höhere Klasse. Für die Runde 1993/94 wurde eine 2.Herrenmannschaft gemeldet. Die 1.HM verpasste nur knapp den Aufstieg in die Kreisliga. In der Runde 1994/95 nahm eine 3. HM teil. Diesmal schaffte die 1.HM den Aufstieg in die Kreisliga. In die Rund 1995/96 kam noch eine Schülermannschaft dazu. Bis in die Runde 1998/99 spielten die Mannschaften mit mehr oder weniger Erfolg mit.1999-2000 übernahm Peter Conrad die Abteilungsleitung. Die 1. HM stieg in die Kreisklasse A ab. Ab Mitte 2000 wurde Erich Kapp neuer Abteilungsleiter. In der Runde 2000/01 wurde mit 3 Herren- und einer Schülermannschaft an den Meisterschaftsspielen teilgenommen. Es sollte die bisher erfolgreichste Runde der TT-Abteilung werden. Die 1.HM wird Meister und steigt wieder in die Kreisliga auf. Die 2. HM wird Meister und steigt in die Kreisklasse A auf. Die 3.HM ist nicht mehr letzter. Die Schülermannschaft wird zweiter und spielt in der nächsten Runde eine Klasse höher. Und 2001/02 ? Schau mer mal.
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Turnen
Die Turnabteilung wurde nach dem Krieg im Jahre 1950 in Ludwigshafen-Gartenstadt vom Ehepaar Berger, Ehepaar Mühlberger, Richard Laubenstein und Heinrich Laubner neu ins Leben gerufen. Diese Turnergruppe wurde den VTV Lu.-Mundenheim angeschlossen, wollte aber ansonsten nicht viel mit dem Stammverein zu tun haben. Bei den Turnern war nicht die Spitzenleistung sondern der Breitensport vorrangig. Es war das Bestreben, die Jugend durch gemeinsame friedliche Unternehmungen wie z. B. Wandern, schwimmen, singen und natürlich turnen in eine Gemeinschaft einzubinden. So entstand eine in sich homogene und starke Turnabteilung als Verein im Verein. Die meisten Vereinsmitglieder waren damals Turner. Die jugendlichen Turner besuchten Lehrgänge und ließen sich zu Vorturnern und später zu Übungsleiter ausbilden. Kinder- und Jugendwettkämpfe wurden besucht, gute Ergebnisse blieben nicht aus. In ca. 30 Wochenstunden wurden Turnstunden für ca. 100 Frauen, 20 Männern und 400 Kinder gehalten. Es wurden Abturnen und Weihnachtsfeiern durchgeführt und alle erdenklichen Sportfeste besucht. Viele Übungsleiter aus den Anfängen sind auch heute noch für die Belange der Turnabteilung ansprechbar. Bestes Beispiel ist Bruno Mühlberger. Auch Anneliese Berger war bis ins hohe Alter im Kinderturnen tätig, ebenso wie Gretel Röthinger, die leider aus Gesundheitsgründen den Sportbetrieb aufgeben musste. Ende der 50iger Jahre fand das erste Zeltlager statt. Damals mussten die Teilnehmer noch mit dem Fahrrad oder der Bahn anreisen und eigene Zelte und Verpflegung mitbringen. Jeder Teilnehmer versorgte sich selbst. Diese Tradition führt bis in unsere Tage hinein, nun jedoch mit einer ausgefeilten Logistik, die Schlaf- und Aufenthaltszelte sowie eine komplette Kücheneinrichtung beinhaltet. Jährlich wird ein Zeltlager angeboten und zwar ein „kurzes“ und ein „Sommerlager“ im Wechsel. Dieses Zeltlager, aus der spontanen Idee eines Turnwartes im Jahre 1958 geboren, wird immer noch begeistert von den Kindern (und Betreuern) angenommen. Die Turnabteilung konnte sich im Laufe der Jahre auf ein ganzes Herr von jugendlichen Übungsleitern und Helfern stützen. Dies war nur möglich, weil es Heinz Merkel, der die Abteilungsführung nach dem Tod von Johann Berger im Jahr 1970 übernahm, es ausgezeichnet verstand, die Jugend zu motivieren. Auch die Frauenabteilung mit 200 Mitgliedern wurde die größte Frauenabteilung im gesamten Rhein-Limburg-Gau. Dies war der Verdienst von Frau Gretel Röthinger, der Frauenturnwartin. Ständig wurden von den Übungsleitern und Helfern weiterführende Kurse besucht und es fand kein Wettkampf ohne VTV-Turner statt. Auch große Leistungen blieben nicht aus und die Turnabteilung konnte mit ihren männlichen und weiblichen Turnriegen von 1968 bis 1974 große Erfolge erzielen. Hier wären insbesondere Klaus Müller und Uli Görlach zu benennen. Klaus Müller war der bisher erfolgreichste Turner der VTV. Er trainierte im Leistungszentrum Oppau, startete mit der Oppauer Riege bei Bundesliga-Wettkämpfen und gehörte dem C-Kader der Nationalmannschaft an. In den 70er Jahren schloß sich die Turnabteilung Gartenstadt den Mundenheimern enger an und an eine eigene Vereinsgründung, von der in den 60er Jahren häufig die Rede war, war nicht mehr zu denken. Gemeinsame Aktivitäten wie Sommerfreizeiten, Tischtennisturniere und Arbeitseinsätze auf dem Sportgelände brachten die beiden großen Abteilungen näher. Im Laufe der Jahre wechselten viele Turnerkinder in andere Abteilungen wie z.B. Handball, Tischtennis oder Volleyball. Durch diese Tatsache wuchsen die einzelnen Abteilungen noch fester zu einem Verein zusammen. Mittlerweile werden von der Turnabteilung etliche Veranstaltungen organisiert. Nach wie vor an erster Stelle natürlich das Zeltlager. Es gibt jedoch auch das Weihnachtsbasteln für Kinder, das in 2jährigen Turnus für alle Kinder des Vereins veranstaltet wird und jedes mal auch gut besucht ist. Für die Turner-Kinder gibt es, ebenfalls im 2-Jahres-Rhythmus eine Weihnachtswanderung im Maudacher Bruch, bei dem auch der Nikolaus vorbei schaut und für jedes Kind eine Kleinigkeit in seinem Sack mitbringt. Jedes Jahr im Spätsommer findet auf dem Vereinsgelände ein Spiel- und Sportfest statt, welches auch hauptsächlich von der Turnabteilung, mittlerweile jedoch auch von den anderen Abteilungen unterstützt, organisiert wird. Hierzu können alle Kinder von Mundenheim und Gartenstadt kommen und selbstverständlich die Kinder aus dem gesamten Verein. Dort werden verschiedene Spielstationen angeboten, eine Hüpfburg ist vorhanden und für die ganz Kleinen stellen wir Sandspielsachen zur Verfügung. Ebenso ist für Essen und Trinken reichlich gesorgt.
Volleyball
Im Jahre 1979 nahmen wir das Volleyballspielen in unser Sportangebot für diejenigen auf, die keinen leistungsorientierten Sport treiben wollten und einen sportlichen Ausgleich zu Beruf, Schule und Alltag suchten. Während dieser Anfangszeit 1979/80 etablierte sich eine Gruppe von etwa 8 Personen die regelmäßig einmal in der Woche trainierte und im Laufe der folgenden Jahre auf knapp 50 Mitspieler anwuchs. Anfang 1985/86 kristallisierte sich ein Team von 6 Spielern heraus die mehr als nur freizeitorientiert spielen wollten. Unter dem Training von Jürgen Westphal wuchs diese Mannschaft zu einer Wettbewerbsmannschaft heran die in der Freizeit-Mixed Runde von 1988 bis 1993 ununterbrochen den Durchmarsch von der D-Gruppe bis in die A-Gruppe schaffte. Highlights während dieser Zeit waren die Deutschen Turnfeste in Berlin 1987, Bochum 1990 und viele hochklassige Events sowie das international besetzte Turnier in Weilerbach an der aktive Mixed-Mannschaften bis 2. Bundesliga teilnahmen. Als reine Freizeit-Mixed-Mannschaft schaffte hier das Team einen hervorragenden 7. Platz unter 24 Wettbewerbern. Das Abteilungsleben war während dieser Zeit stark geprägt durch viele gemeinsame Freizeitveranstaltungen wie Juxrallys, Zeltwochenenden in Seltz, Radtouren, Wanderungen und Weinfesten. Zu nennen ist hier auch immer wieder Helmut Roos der sich als zentraler Anlaufpunkt rührig um die Freizeitaktivitäten der Abteilung kümmerte. Im Jahr 1987 übergab Jürgen Westphal aus Zeitgründen die Abteilungsleitung an Horst Völlmann.
Auszug aus der Pfalzinfo 10/99:
"BFS-CUP 1999 in Ludwigshafen
Wohl dem Sportverband, der einen solchen Mitgliedsverein hat wie den VTV Mundenheim. Ein großes Turnier wurde perfekt ausgerichtet. Die Volleyballabteilung des VTV Mundenheim hat unter der Leitung von Matthias Fath mit einem Team von etwa 80 Helfern nach einem Jahr Vorbereitungszeit am 18. und 19. September 1999 den BFS-CUP Süd für Mixed-Mannschaften ausgerichtet. Insgesamt 18 Teams aus den Landesverbänden Bayern, Hessen, Nordbaden, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Sachsen, Südbaden, Thüringen und Württemberg sowie Mannschaften des Ausrichters und eine der BFS-Warte waren Gäste des VTV im Schulzentrum Mundenheim.
Und es wurde eine rundum gelungene Veranstaltung über zwei Tage. Beginnend am Samstag um 11 Uhr mit der Ankunft der Teilnehmer, dem vielfältigen und preiswerten Angebot von Speisen und Getränken (verantwortlich Karin Stöfler), der 'Get-Together-Party' am Abend und in der Nacht(!) bis zur Siegerehrung am Sonntag gegen 16 Uhr war alles bestens vorbereitet ...
Die Wettkampfleitung unter Matthias Hauptmann hatte sehr schnell und gut gearbeitet. Alle Mannschaften erhielten mit der Sieger-Urkunde eine Ergebnis-Liste mit allen Spielen und Platzierungen.
Rudolf Füchs, BFS-Wart im VVRP"
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